Donnerstag, 28. April 2011

6'472

ist die sensationelle Anzahl der Unterschriften, welche innerhalb von rund zwei Monaten gesammelt wurden für die Petition ‚Das Recht auf Kultur'.
Dies sind 6‘472 Personen die sich aktiv für einen uneingeschränkten Betrieb des Kugls aussprechen und vom Stadtrat eine starke Förderung der Jugendkultur verlangen.
Seien es Jugendliche, die ihren beliebten Treffpunkt nicht verlieren möchten oder solche welche sich für eine jugendfreundlichere Stadt starkmachen wollen, seien es Eltern, Lehrer, Grosseltern, Nachbarn, etc. die den jüngeren Generationen Möglichkeiten und Freiräume zusprechen wollen, sich zu entfalten oder ihnen einfach mit einer starken Rückendeckung die Kraft geben möchten, sich im Leben nicht alles gefallen zu lassen. All diese Personen, egal aus welchen Beweggründen, wollen vor allem eins: eine lebendige Jugendkultur.
Nun haben wir heute die Kug(e)l dem Stadtrat zugeschoben. Dieser sieht sich mit knapp 6‘500 lauten Stimmen konfrontiert, die von ihm Antworten, Lösungen und vor allem Taten fordern. Gerade deswegen, weil diese lebendige Jugendkultur in seiner natürlichen Dynamik auf ein starkes Rückgrat, nämlich die Stadt selber, zählen können sollte.
Ein besonderer Dank geht an all jene Personen, die uns unzählige Bogen zukommen liessen und auf eigene Faust gesammelt haben. Nicht zu vergessen alle Geschäfte und Institutionen, die uns mit ihrer Hilfe tatkräftig unterstützt haben.
Wir von Klartext sind glücklich darüber, dass eine grosse Zahl von Menschen bereit ist zusammenzustehen und zu sagen: Nicht mit uns! Dies nicht virtuell, sondern auf der Strasse.
Die Jugend und die Junggebliebenen haben definitiv ihr Gesicht gezeigt.
In diesem Sinne hoffen wir nun auf klare Worte und grosse Taten seitens der Stadt!


6'472 Unterschriften... Yeahhhh :-)

Dienstag, 5. April 2011

D. Richiger, Leiter des flons, über das Kugl und die Frage: Was würde danach kommen?

Quo vadis?
Habt ihr euch auch schon gefragt, was sein wird wenn das Kugl schliessen muss? Auf der Suche nach Antworten und den Positionen in der fehlenden Diskussion machen sich die Mitglieder von Klartext selbst auf die Socken.
             
Die Jugend darf nicht abkühlen
                       
Im Sommer, wenn es heiss ist und die Leute zu Hause bleiben und grillen, werden höchst wahrscheinlich nur ein paar Wenige die Auswirkungen auf das Nachtleben vom geschlossenen KUGL bemerken. Erst wenn es wieder kalt wird und die Konzerte drinnen stattfinden, wird die Lücke gut feststellbar sein. Donat Richiger, Leiter des flons ist selbst KUGLgänger. Als städtisches Pendant zum KUGL konkurriert der flon das KUGL. Im flon wird aber mehr Wert auf die Vielfalt der Jugendkultur gelegt, was vordergründig eigentliche Regelmässigkeiten ausschliesst. Unteranderem liegt das auch an der finanziellen Direktunterstützung durch die Stadt. Beide aber haben die Jugendkultur gemeinsam. So hofft Donat Richiger, dass im Falle der drohenden Schliessung, vor allem die Jugendlichen selbst aktiv werden und sich für eine Alternativlösung engagieren.
   
Zwei Dinge, die zusammen gewachsen sind
   
Der drohende Verlust des KUGLs schmerzt viele Jugendliche. Ob das KUGL zuerst ein Programm für die Jugend geschaffen oder die Jugend das KUGL dazu verleitet hat das Programm auf Jugendliche umzustellen, ist offen. Er selbst hat das Gefühl, am Anfang seien zum Beispiel die Elektropartys von einem älteren Publikum besucht worden. Heute seien die meisten Besuchenden knapp über 18 und manchmal auch neu im Nachtleben. Gerade mit der Schliessungsdrohung, aber auch vorher schon, ist das KUGL zu einem wichtigen Identifikationssymbol für die Jugendkultur geworden.
        
Kultur als Gemeinsamkeit
         
Momentan als einziges privates Veranstaltungslokal im Kern der Stadt ist das KUGL hauptsächlich für Veranstaltungen wie Partys und Konzerte umgebaut worden. Die Grabenhalle, das Palace, der flon und die Jugendbeiz talhof werden von der Stadt für den Ausgang der Jugendliche und Ihre Kultur angeboten. Sie ziehen jedoch ein anderes Publikum wie die KUGLgänger an. Gerade am Wochenende sei der Unterschied offensichtlich. Häufig sind es vor allem die Jüngeren unter dem Ausgangspublikum, die im KUGL feiern und Konzerte sehen. Momentan, so vermutet der Sankt Galler, gibt es keine Alternative im gleichen Stil, denn die festen Treffpunkte im Ausgang könne die Stadt nicht schaffen. Zwar habe es schon in jeder Bar einen eigenen DJ, doch als privater Betrieb mit grosser Veranstaltungsfläche und regelmässigem Programm  ist das KUGL bis jetzt einzigartig.
      
Vor allem die Stadt verliert. Schon wieder!
        
Spannend ist auch seine Erzählung von anderen Jugendarbeitern. Von den Jugendtreffs ausserhalb der Stadt hörte er, dass die örtlichen Jugendlichen vermehrt ins Glow in der AFG Arena ausgehen. Der neue Club scheint vor allem Jugendliche aus den umliegenden Agglomerationsgemeinden anzuziehen.
        
         
Für ihn persönlich ist auf jeden Fall klar, dass es einen Ersatz braucht. Die Priorität steigt, da man jetzt weiss wie wichtig ein solches Angebot wie das KUGL ist. Vor der Gründung des KUGLs sei einfach das Angebot unbefriedigend gewesen. Gerade in dieser Tatsache sieht er auch eine Chance. Die Jugendlichen kämpfen für einen Ersatz im gleichen Stil. Die Stadt hätte hier grosse Chancen einer der grössten Ausgangskultur unter die Arme zu greifen. Er sieht mit dem Jugendkulturraum flon der Stadt einen dargebotenen Lösungsansatz, da hier Jugendliche selbst das Programm bestimmen können. Fraglich ist, ob dies als Ersatz für einen Privatbetrieb dienen kann, da es bis jetzt als Ergänzung im Angebot gedient hat.
Eine weitere Stimme bestätigt: Der Kampf damit das KUGL weiter rollt ist eine Frage der Kultur und nicht von Paragraphen und Theorien.
        
Klartext bedankt sich für diese Einschätzungen und die offene Meinung.